
Mercedes-Benz Vertriebszentrale, Berlin
Die neue Vertriebszentrale von Mercedes-Benz bildet den Auftakt zur weiteren Bebauung des Quartiers an der Mühlenstraße im östlichen Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Nahe der O²-Arena und direkt an der Spree gelegen schufen die Berliner Architekten Georg Gewers und Henry Pudewill eine prägnante auf einander bezogene Bebauung, die aus einem 13 Geschosse hohen Turm und flachen Umgebungsbauten besteht.
Klare kubische Formen und eine rhythmische gläserne Fassade, aus zickzackförmig gefalteten und vertikal versetzten Doppelscheiben, prägen die äußere Erscheinung des Gebäudes. Licht, Luft und viel Grün ziehen sich durch das Gebäude u. a. in Form eines Atriums. Die Arbeitsplätze sind großzügig und hell gestaltet. Jeder Mitarbeiter hat einen eigenen Schreibtisch, kann bei Bedarf aber auch einen der Dialog- und Konferenzräume nutzen.
Zeitloses Design

Essence
Die Armaturenlinie Essence, die an den Waschtischen in der Berliner Mercedes- Benz Vertriebszentrale installiert ist, erstrahlt in zeitlosem, minimalistischem Design, das ganz auf die Grundform des Zylinders reduziert ist. Diese Konzentration auf das Wesentliche strahlt mit ihrem fließenden Profil Ruhe und Souveränität aus. Die hochwertige GROHE StarLight® Chromoberfläche behält ihren intensiven Glanz ein Leben lang.
Das Berliner Architekturbüro Gewers Pudewill wurde 2008 von den Architekten Georg Gewers und Henry Pudewill gegründet. Georg Gewers studierte an der RWTH Aachen und war u. a. bei Norman Foster in London tätig. Henry Pudewill absolvierte sein Studium an der Bauhaus-Universität Weimar und arbeitete u. a. bei HENN Architekten in München. Gewers Pudewill stehen für eine zeitgenössische kontextuelle Architektur, die städtebaulich und inhaltlich entwickelt wird. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich der Nachhaltigkeit und der Integration von innovativen Energiekonzepten. Hoher Entwurfsanspruch verbindet sich mit klarer Sprache und ganzheitlichem Bauen.

Georg Gewers und Henry Pudewill
Interview
Herr Gewers, die Mercedes-Benz Vertriebszentrale bildet als erster Neubau den Auftakt in der O² City. Welche städtebauliche Bedeutung hat das Gebäude für das Quartier?
Als erster Bau an der Ecke zur Stadtmitte hin ist der Turm sehr prägnant und wirkt deutlich als städtebauliches Zeichen. Als Hochpunkt ist das Projekt auch sehr gut von Weitem sichtbar und markiert leuchtturmhaft die O² City im Stadtgefüge. Ähnliches leisten z.B. andere Hochpunkte wie die Hochhäuser am Potsdamer Platz oder der Funkturm an der Messe.
Welchen Einfluss hatte die Umgebung, z. B. das nahe Spreeufer, auf Ihren Entwurf?
Die direkte Spreenähe war ein extrem wichtiger Bezugspunkt für die Ausrichtung und für wesentliche Blickbeziehungen aus dem Haus heraus. Die Kerne, Treppenhäuser und Lifts sind danach positioniert und lassen den Turm zum Wasser hin öffnen. Viele Büros des Flachbaus orientieren sich auch nach Süd-Westen zur Spree und haben ab dem 2.OG ebenfalls einen Blick aufs Wasser. Es wurde erreicht, einem großen Teil der Mitarbeiter diesen „prime view“ zu bieten.
Welche Nutzungen beinhaltet die Vertriebszentrale?
Zunächst handelt es sich um einen reinen Bürostandort – also großflächig Büros in verschiedenen Typologien. Aber es gibt begleitende Nutzungen wie ein großes Mitarbeiterrestaurant mit Vollküche, ein Kaffee/Bistro, ein Restaurant auch für externe Gäste und einen Workout-Bereich für die Mitarbeiter. An zentraler Stelle im Erdgeschoss des Glasturms ist ein großzügiger Auto-Showroom angeordnet, der Marke und Produkte und die Bedeutung desStandortes zeigt.
Wie sind die Büros organisiert und wie vielen Mitarbeitern bieten sie Platz?
Es handelt sich um etwa 1200 - 1300 Arbeitsplätze von denen die meisten Büroarbeitsplätze sind. Die Gebäudestruktur ermöglicht jegliche Typologie und ist sehr flexibel. Teambüros, Zellenbüros und auch Großräume sind realisierbar und auch im Gebäude umgesetzt worden.
Hatte die Corporate Identity des Bauherrn Einfluss auf Ihren Entwurf, z.B. bei der Formsprache oder der Materialwahl?
Die gewählten Materialien lehnen sich an die Welt moderner Verkehrsmittel an, wie z.B. Aluminium und Glas. Das Gebäude sollte Innovation und Präzision ausstrahlen. Dies waren Stichworte, die über den Entwurf transportiert und mittels einer hochmodernen abstrakten Glas- und Metallfassade umgesetzt wurden.
Herr Gewers, vielen Dank für dieses Gespräch!